Feuerwehr Simbach blickt auf 2020 zurück

6. Januar 2021
457 Einsatzstunden, 55 Aktive und ein neues Fahrzeug im vergangenen Jahr

Wenn Vorstand und Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Simbach auf das Jahr 2020 zurückblicken, dann auf ein Jahr wie kein anderes.

Das konnte sich von niemandem erahnen lassen, als man wie alljährlich Anfang des Jahres mit dem Einsammeln der Christbäume startete. Ein Service, der heuer corona-bedingt nicht angeboten werden kann. Dabei ist diese Absage nur die Fortschreibung von derzeit so vielem, was nicht durchführbar war.

Woran es aber trotz aller Einschränkungen keine Zweifel gab, das war die Einsatzbereitschaft und das war gut so, denn, an Hilferufen mangelte es auch im vergangenen Jahr nicht und so wickelten die Kameraden etliche Einsätze ab. Das waren 17 Brandeinsätze bis hin zu Großbränden, etwa, als in Arnstorf ein Mehrfamilienhaus den Flammen zum Opfer fiel.

Ebenfalls ein Großeinsatz wurde in Pilsting beim Brand einer landwirtschaftlichen Lagerhalle erforderlich. Dabei mussten nicht nur einmal die Atemschutzgeräteträger herangezogen werden. Hinzu kommen 23 Technische Hilfeleistungen. Auch hier gab es die ganze Bandbreite von der Beseitigung einer Ölspur bis hin zu tragischen Verkehrsunfällen. Da erinnerte man sich an einen schwer verunglückten Motorradfahrer zwischen Simbach und Reisbach oder an das Befreien eines Verunfallten aus seinem Wagen. Bereits im zeitigen Jahr sorgte Sturm Sabine zusätzlich für Herausforderungen. Mit 40 Hilferufen, denen man nachkam, liegt man im Mittelwert, so zeigt die Statistik auf. Alles in allem leistete die FF Simbach 457 Einsatzstunden. Dabei kann die Wehr auf insgesamt 55 Aktive zurückgreifen. Seit November ist auch das neue Fahrzeug zum Ausrücken in der Integrierten Rettungsleitstelle, kurz ILS, angemeldet.

Damit rückte man erst aus, als alle Handgriffe saßen. Das bedeutete auch, dass ab September intensiv damit geübt wurde, nachdem es Ende August eintraf. Und es bedeutete auch, dass man sich unter erschwerten Bedingungen diese Routine erarbeitete, um die Hygienevorgaben einzuhalten. Den kirchlichen Segen bekam das HLF 20 am 10. Oktober.

Kein Üben während des Lockdowns möglich

Erster Kommandant Markus Pfaller und Zweiter Kommandant Sebastian Beutlhauser erinnern sich zurück, dass gerade mal Anfang des Jahres regulär geübt werden konnte, dann kam Mitte März der erste Lockdown und damals wie jetzt beim zweiten Lockdown ist kein Üben möglich. Gerade mal zwischen September und November waren Aus- und Weiterbildung möglich. Was fehlt, das ist die Kameradschaft, die gerade bei Hilfseinrichtungen einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Vor allem dann, wenn man von belastenden Einsätzen zurückkehrt, tat es immer gut, nochmals in der Runde der Kameraden darüber zu sprechen, um das Erlebte aufzuarbeiten.

Jugendgruppe zählt 15 Mitglieder

In der Jugendgruppe können sich die beiden Jugendwarte Peter Wirsig und Michael Huber über 15 Mitglieder freuen. Allerdings gab es heuer keine Neuaufnahmen. Die letzten Jahre lud man die Kinder ab zwölf Jahren zu einem Besuch bei der Feuerwehr ein, um ihnen die Tätigkeit näher zu bringen, woraus sich immer wieder Neuzugänge gewinnen lassen. Dies fiel heuer ebenfalls aus. Allerdings konnte man Quereinsteiger aus anderen Wehren aufnehmen.

Ebenfalls erwähnenswert, weil außergewöhnlich, war die Neuwahl der Kommandanten Ende August quasi im Eilverfahren in der weiträumigen Fahrzeughalle und mit großem Abstand. Dabei bestätigten die Aktiven ihre beiden Führungskräfte in geheimer Wahl. Blickt man auf den Feuerwehrverein, so weist dieser 218 passive beziehungsweise fördernde Mitglieder auf. Er sorgt in der Regel auch dafür, dass Gelder für den aktiven Dienst erwirtschaftet werden.

Erster Vorsitzender Markus Heiß und zweiter Vorsitzender Thomas Gembris berichten, dass das Hallenfest als wichtige Einnahmequelle ausfiel. Neben den Mitgliedsbeiträgen gingen einige Spenden ein, was der Kasse gut tat.

Was ebenfalls komplett wegfällt, ist derzeit die persönliche Geburtstagsgratulation, die man in der Regel ab dem 70. Geburtstag im Fünf-Jahres-Turnus vornimmt. 2020 wären es jeweils fünf "70er" und "80er" gewesen sowie ein 90. Geburtstag. Ganz vergisst man die Jubilare natürlich nicht und gratulierte heuer ausnahmslos mit einer Karte auf dem Postweg. Auch etwas, was unter der Kategorie "gesellschaftliches Leben" derzeit nicht stattfinden kann.

Aber, es gab auch ein zusätzliches Angebot, "corona-bedingt" hervorgerufen und das war die Teilnahme am kommunalen Ferienprogramm, nachdem die Wehr die Möglichkeit hatte, die Kinder mit genügend großem Sicherheitsabstand während der großen Ferien für einen Nachmittag zu sich einzuladen. Und nun sind alle gespannt, was 2021 bringen wird. Vor allem hofft man, wieder auf etwas mehr Normalität.

 

(Quelle: Monika Bergbauer)